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Tollingweekend Schwarzsee mit Ute Nagl 3. + 4. Oktober 2015

Für unser erstes Tollingseminar vom VTS konnten wir Ute Nagl vom Kennel Hunter’s Moonlight gewinnen. Eine erfahrene Hundehalterin, die ihre Hunde schon mehrfach erfolgreich auf Tollingjagdsprüfungen im Ausland geführt hatte.
So machten sich Anfang Oktober zehn Menschen-Toller-Teams auf den Weg zum Schwarzsee um bei grandiosem Herbstwetter das kennenzulernen, wofür unsre Toller ursprünglich gezüchtet wurden -  das Tolling (allerdings an diesem Wochenende mit Dummys anstelle von Enten).
Während Utes Mann Joachim das Anschleichen vorführte, wurde von Ute begleitend erklärt, worauf es ankommt: Dass man sehr langsam, also wirklich langsam, gebückt in Richtung Wasser schleichen sollte, auch zwischendurch gerne einmal verharren könnte, um dann letztlich zusammen mit seinem Toller die Blende zu erreichen.
Dass es tatsächlich leichter aussieht als es ist, konnten wir Teilnehmer nacheinander erfahren. So mancher Hund konnte mit der geduckten Haltung seines Halters nicht viel anfangen und war der Meinung, ohnehin viel schneller allein am Wasser zu sein.
Auch beim Tolling an sich gab es viel zu erleben. Abwechselnd gibt es Passivphasen, in denen der Hund beim Hundeführer still und ruhig liegen soll, dann Tollingeinheiten, in denen der Hund mehrere Male ein Spielzeug holden darf, das idealerweise weit und entlang der Wasserlinie geworfen wird.
Manchen Hunden fiel es anfangs schwer, das Wasser komplett zu ignorieren, aber mit Humor und gegebenenfalls einem deutlichen Nein klappte es trotzdem bei allen sehr gut. Die grösste Kritik bekamen hier nicht die Hunde, sondern unsere Wurftechniken: So manches Mal fiel der Ball aus Versehen ins Wasser, auf die andere Seiter der Blende oder wurde zu kurz geworfen. Hier mussten also vor allem wir Hundeführer üben.
Nach der letzten Tollingeinheit musste man an die Seite der Blende schleichen, damit der Hund die Wassermarkierung sehen konnte, die nach Freigabe zu holen war.
Die zweite Aufgabe war eine Suche in einem tiefen Gebiet mit Schilf. Acht Dummys wurden versteckt und die Hunde mussten einige davon finden und apportieren.
Dann ging es zur letzten Aufgabe dieser Einheit. Es sollte noch einmal das Anschleichen und Tolling hinter der Blende mit anschliessender Landmarkierung geübt werden. Hier hat man bereits deutliche Fortschritte im Anschleichen und Tolling gesehen. Die Menschen, wie auch ihre Hunde wurden sicherer und bei den meisten Teams sah es schon richtig gut aus.
Viele hatten auch ihr Spielzeug gewechselt. Hier haben wir gesehen, wie wichtig es ist, für jeden Hund das richtige Tolling-Spielzeug zu finden.
Am zweiten Tag ging es morgens wieder an den schönen Schwarzsee bei unverhofft sonnigem Wetter. Jeder Teilnehmer sollte heute eine komplette Prüfung am Stück arbeiten. Also als erstes das langsame Anschleichen bis zur Blende, dann mehrmals Tollen auf beide Seiten, abgewechselt von Passivphasen, dann Schleichen bis zur Blendenseite und auf die Wassermarkierung warten. Nach Freigabe durfte diese gearbeitet werde. Im Fuss ging es dann konzentriert weiter zur Suche.
Im Suchgebiet angekommen waren wieder acht Dummys versteckt, wobei jeder Hund vier davon apportieren musste. Nach der Suche ging es im Fuss weiter und es wurde die Landmarkierung gearbeitet, die in den meisten Fällen keine Schwierigkeit mehr darstellte.
Ute hatte Prüfungsbögen vorbereitet, ähnlich wie man sie in Schweden bei den offiziellen Tollingprüfungen bekommt. Diese Bewertung wurde nun besprochen. Ute hat die Gabe konstruktive Kritik anzubringen und aber auch das Gespür für die jeweiligen Stärken des Teams. Dies konnte sie sehr gut in die Beurteilung einbringen und uns so tolle Tipps mit auf den Weg geben.
Abschliessend gab es eine Demonstration von Ute mit ihrem Hund Gunner, wie so eine Prüfung in der höheren Klasse und mit Enten aussieht. Es war interessant und spannend zu beobachten, mit welcher Freude und Konzentration über einen längeren Zeitraum gearbeitet werden kann.
Zum Schluss durften unsere Toller noch eine Ente apportieren. Für einige Hunde war das kein Problem. Und jenen, die noch nie an Wild gearbeitet haben, testeten hier die Spontanität ihres Hundes am Wild.
Es war ein rundum gelungenes Wochenende mit netten Leute und tollen Hunden. Wir freuen uns, wenn bald wieder ein Seminar, Trainingstage oder vielleicht sogar eine Prüfung durchgeführt werden könnte.
Hier geht es zur Fotogalerie vom Tollingweekend.