Zucht

Das Wesen des Tollers

Der Toller ist ein Arbeitshund, dessen Passion die jagdliche Arbeit ist. Auf das retrievertypische Tolling wird auf unserer Homepage unter „Work - Tolling“ intensiv eingegangen. Aber genauso sehr eignen sich alle Toller für die Dummyarbeit, welche ohne Wild auskommt. Auch in den vielen Hundesportarten wie Begleithund, Obedience, Sanitätshund, Agility, SpassSport, Trümmer- und Flächensuchhund, Lawinenhund und bei der REDOG sind Toller oft und gerne anzutreffen.

Welches Wesen zeichnet einen Toller aus:

-        Das Wasser zieht wohl jeden Toller magisch an. Es ist sein Element und er liebt das Schwimmen, Apportieren und Plantschen im kühlen Nass.

-        Sein „will to please“ ist sprichwörtlich. Die Zusammenarbeit mit seinem Menschen macht jeden Toller glücklich und er strebt jederzeit an, die Arbeit mit dem Zweibeiner zu perfektionieren.

-        Seine Intelligenz zeigt sich dadurch, dass er weder Gutes noch Schlechtes vergisst. Die Auslastung seines Kopfes ist sehr wichtig und dass er dabei auch sehr sensibel ist, merkt jeder sehr schnell, wenn man sich mit ihm beschäftigt.

-        Seine Ausdauer in der Arbeit wird sehr geschätzt. Jedoch schafft er es mit derselben Ausdauer auch, ungewollte „Fähigkeiten“ zu zelebrieren, wenn man ihn nicht konsequent und korrekt erzieht.

-        Seine Such- und Spielfreude ist legendär. Egal ob mit Dummy, Spielball, Kong oder einfach nur mit seinem Menschen – seine Intensität ist immer hoch, seine Bewegungen unglaublich schnell. Sein Spiel- und Arbeitseifer erstaunt und überfordert so manchen Tolleranfänger.

-        Toller sind wachsame Individuen. Ihnen entgeht nichts, ob im Haus oder Garten und sie stellen Eindringlinge auch mal laut und eindrücklich. Man kann sie jedoch nicht als Kläffer bezeichnen.

-        Artgenossen gegenüber sind Toller meistens sehr freundlich eingestellt.

Kurz zusammengefasst ist ein Toller sehr temperamentvoll, intelligent, sensibel und ausdauernd. Er braucht seine Aufgaben und seine Arbeit. Ohne hundegerechte Auslastung kommt ein Toller sehr fantasievoll auf die unglaublichsten Ideen, welche unter Umständen auf gar keinen Fall im Interesse des Hundebesitzers sind. Er liebt seine Familie sehr und kann auch sehr „kuschelig“ sein.

Ist der Toller ein Anfängerhund?

Ja, wenn man sich bewusst ist, dass ein Toller anspruchsvoller in der Haltung ist, als die bekannteren Retriever Rassen. Beschäftigen, auslasten, Ruhezeit, beschäftigen, auslasten, Ruhezeit – der tägliche Rhythmus, ein Tollerleben lang.

Nein, wenn man sich für ihn nur 1-2 Stunden Zeit für Spaziergänge nimmt und ihm dabei freien Lauf lässt. Dann verabschiedet er sich wahrscheinlich ziemlich schnell aus dem Mensch-Hunde-Team und er unternimmt seine persönlichen Entdeckungsreisen.

Die Gesundheit des Toller

Der Toller ist ein robuster, gut bemuskelter Hund, mit einem wasserabweisenden, sehr dichten Fell. Seine Knochensubstanz ist in der Regel eher kräftig, er ist sehr flink in seinen Bewegungen und kann durchaus eine gute Figur als entschlossener Wachhund machen.

Man darf den Toller durchaus als gesunden Hund bezeichnen. Sehr viele Tollerbesitzer haben das Glück ein Tollerleben lang den Tierarzt nur für Impfungen, Entwurmungen und für die Zeckenbekämpfung zu Gesicht zu bekommen. Durch ihr grosses Temperament bei Spiel und Arbeit, kann es auch vorkommen, dass Verletzungen an Pfoten und Gelenken einen Tierarztbesuch nötig machen.

Natürlich ist auch beim Toller eine Krebserkrankung nicht ausgeschlossen. Verschiedene Varianten von Tumoren beschäftigen auch uns und sorgen jedes Jahr dafür, dass Familien eine schlimme Zeit mit Abschiednehmen durchleben. Der Toller erkrankt jedoch nicht häufiger an Krebs als andere Rassen und Mischlinge. Wie beim Menschen auch, gehört Krebs aber zu den häufigeren Todesursachen – vor allem im höheren Alter.

Die SMRA ist eine sehr selten auftretende Krankheit, auf die wir speziell hinweisen möchten. Es handelt sich dabei um eine beim Hund auftretende Form der Hirnhautentzündung. Man geht allgemein davon aus, dass SRMA bei Hunden durch eine aus unbekannten Gründen auftretende Autoimmunreaktion ausgelöst wird. Wir haben europaweit jedoch die Erfahrung gemacht, dass SRMA in der Regel durch eine spezifische Stresssituation ausgelöst wird. Überforderung, Unfall oder andere Traumata können die SRMA auslösen und treffen in der Regel junge Hunde zwischen 6-18 Monaten. Heute ist die SRMA bei schneller Behandlung mit Cortison sehr gut behandelbar.

Die mittlere Lebenserwartung beim Toller beträgt zirka 12 Jahre. Man trifft auch immer wieder Toller an, welche als kleine Methusalems zwischen 15 und über 17 Jahre auf der Erde wandeln. Viele dieser Oldies haben im Alter dann entweder Mühe mit den Augen oder den Ohren – aber ihr Charme und ihre Lebensfreude überstrahlt all diese kleinen Schwierigkeiten.

Seriöse Züchter sind der SKG unterstellt oder führen eine FCI-anerkannte Zucht. Sie informieren ihre Welpeninteressenten über die geplante Verpaarung und erklären auf Nachfrage die genetische Konstellation. Auch kann der Züchter Informationen über die Abstammung der Hündin und des Deckrüden in Bezug auf Gesundheit, Herkunft und einen Teil der Ahnenlinie geben. Nur Welpen einer FCI-anerkannten Zucht bekommen die benötigten Papiere (Stammbaum), welche es dem neuen Besitzer ermöglichen, mit ihrem Toller an Ausstellungen und anerkannten Arbeitsprüfungen teilzunehmen. Erkundigen Sie sich rechtzeitig, welche Papiere Sie für Ihren Welpen bekommen werden. Und ganz wichtig: Ein guter Züchter ist ein Hundeleben lang Ansprechperson für Fragen zur Gesundheit und ist für Sie da, wenn Fragen zur Erziehung oder Ausbildung des geliebten Tollers auftauchen.

Grösse

Rüde 48 – 51 cm
Hündin 45 – 48 cm

 

Gewicht

Rüde 20 – 23 kg
Hündin 17 – 20 kg

 

Dokumente Rund um die Zucht

  Name Grösse
CKC Standard Nova Scotia Duck Tolling Retriever.pdf 51 KB
FCI Standard Nova Scotia Duck Tolling Retriever.pdf 383 KB
Nicht-FCI-anerkannte Toller.docx 14 KB